Nach dem Bericht bei heise.de über den Beitritt von Microsoft in den Vorstand von OpenID habe ich mich mal ein bißchen mit dem Thema beschäftigt und mir auch gleich mal versucht eine eigene ID zu holen. Die Betonung hierbei liegt auf “versucht”!

Doch nicht zu voreilig. Was ist OpenID eigentlich? Nun, im Prinzip ist das nichts anderes als der Versuch, eine einheitliche Identität für Benutzer im WWW zu erstellen. Die Idee ist folgende: Statt für alle möglichen Services einen eigenen Account anlegen zu müssen, loggt man sich jedesmal mit der gleichen ID ein, egal ob bei ebay, amazon oder bigfatdildos.com.

OpenID ist ein OpenSource Projekt und wird von vielen großen Konzernen, darunter Google, Yahoo und Microsoft unterstützt.

Ich bin ehrlich gesagt schon sehr gespannt ob und wie sich das durchsetzt. Frühere Versuche von Microsoft mit “Passport” (bzw. “Infocard”) oder “live.com” sind ja, mal abgesehen von hotmail, kläglich gescheitert.

Inzwischen gibt es aber bereits eine beträchtliche Anzahl an OpenID Providern und viele Webservices bieten bereits die Möglichkeit an, sich mit diesem neuen System anzumelden. Selbst für WordPress gibt es bereits ein eigenes Plugin, welches, laut Chris zumindest, wohl noch nicht so ganz ausgereift zu sein scheint.

Wie auch immer. Auf jeden Fall wollte ich mir jetzt auch so ne eigene ID besorgen, also bin ich auf die offizielle Seite openid.net gegangen und hab das ganze mal ausgecheckt. Sehr schnell bin ich dann auf ein how-to und einer Liste von Providern gestoßen, die wohl alle kostenlos ihren Service anbieten. Also habe ich gleich mal ein paar ausprobiert:

  1. Verisign
    Vom Namen her natürlich kein unbeschriebenes Blatt. An Verisign kann ich mich noch gut durch die Vorlesung “Sicherheit in IT-Systemen” erinnern bei Dr. Kargl an der Uni Ulm. Außerdem taucht der Name im Netz sehr häufig auf. Bekannt wurde die Firma durch die Vergabe von Zertifikaten.
    Ich also gleich mal drauflosregistriert. Cool fand ich auf jeden Fall, dass man gleich mehrere Identitäten bzw. Konten anlegen konnte. Leider waren mir die Namen dort alle zu lang. valmar.pip.verisignlabs.com ist mir einfach zu lang. Wer hat da eigentlich schonwieder gepennt, beim unterschreiben?
  2. myID.net
    Also habe ich mir mal einen Provider aus der Liste ausgesucht, wo die Domain schön kurz war: valmar.myid.net find ich gar nicht mal so schlecht.
    Nachteil: SUPER-langsamer Server und das Profil ist auf koreanisch, obwohl “englisch” ausgewählt ist. Na, danke.
  3. Versuch: claimID.com und myopenid.com
    Diese zwei Provider teste ich zur Zeit gerade. Leider haben (jetzt schon) beide ihre Nachteile:

    • claimID.com: Domäne ist leider etwas nichtssagend. Ich hätte gerne sowas wie xyz.thatsme.net oder zumindest xyz.openid.org oder sowas. Die Webseite an sich ist ok. Leider nur auf Englisch und das Profilinterface ist etwas unübersichtlich.
    • myopenID.com: Auf den ersten Blick wohl ein ganz ordentlicher Verein. Übersichtliche Accountverwaltung, Deutsche Sprache (automatisch erkannt!), guter Speed. Leider ist mir die Domain etwas zu lang und ohne “Pepp”.

Das gelbe vom Ei habe ich bisher noch nicht gefunden. Vielleicht was ja jemand was? Für Vorschläge wäre ich dankbar.

Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, meinen eigenen OpenID Host aufzusetzen (Soll ja wirklich nicht schwer sein) oder das Delegation Feature von OpenID zu nutzen, aber da ist mir meine URL wieder zu lang für…

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3 thoughts on “OpenID & die Qual der Wahl

  1. ich habe mich da auchmal umgeschaut. ich will es in meinem kommenden projekt integrieren. allerdings nicht als server, sondern um openId usern das registrieren und einloggen zu erleichtern. ist etwas tricky, aber es gibt fertige php-module. beste gefundenen anleitung: http://www.plaxo.com/api/openid_recipe

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