Mein Rechter Fuß ist nass, ich bin komplett zerstochen, mein linker Mittelfinger brennt wie Hölle und ist total dick angeschwollen. – Was passiert ist? – Ich war ANGELN! :-) YAY

Nach 5 Jahren Ulm war ich nicht ein einziges Mal angeln obwohl die Donau ja direkt vor der Nase ist. Das hab ich heute nachgeholt, nachdem ich mir im Angelladen einen Angelschein für eine Woche gekauft hatte (29 Euro). Die Version für 2 Tage kostete erstaunlicherweise 16 Euro – Lustige Preisgestaltung :-)

EGAL! Nachdem ich das Ding also hatte und ich es in der Uni nicht mehr ausgehalten hatte (Scheiss auf Vorlesung! Das Leben ist zu kurz! :-)) bin ich also losgewatschelt und hab die Rute ausgeworfen (hö hö). Das Rankommen an den Fluss hatte ich mir allerdings einfacher vorgestellt. Ein paar Mini-Trampelpfade, bestehend aus ein paar umgeknickten Grashalmen half zwar etwas, aber nicht viel. Nach ca. 2 Stunden erreichte ich dann die Stelle ab der ich laut Karte angeln durfte – Ups. Karte lesen war noch nie meine Stärke :-)

Jetzt endlich traf ich auch die ersten Angler. “Petri” bekam ich zugerufen und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Kannte eigentlich nur “Petri Heil” und “Petri Dank” aber was heißt “Petri” allein? :) Nach nem improvisierten “Ahoi” bekam ich dann die ersten Tips von den Eingeborenen, diesmal in Form eines lustigen Opas, der über die vielen Ruderbote schimpfte (Die auch wirklich nervten mit ihrer Scheiss Trommlerrei).

“Da steht einer!”
“Äh… aha”
“Ja, klar. ‘N Hecht!”
“Äh, ok. Danke”

Konversation mit Anglern ist herrlich :-)

Nachdem nach gefühlten 10 Stunden und 500 verschiedenen Farben und Farbkombinationen meiner Twister (Das sind die Köder von denen ich ungefähr die Hälfte verloren hab) zuckte es auf einmal an meiner Angel. “Super!” Dachte ich. Endlich ne schöne Forelle oder ein Barsch. Nach ein paar Minuten allerdings wurde mir klar: “Scheisse, das ist was anderes”. Und? Was war’s? Ein Hecht. Na, Super. Für alle Nicht-Angler: Hechte sind im Vergleich zu Forellen und Barschen ziemlich groß, was es schwierig macht, das Vieh zu landen (“An Land zu ziehen”). Außerdem war meine Schnur nicht für sowas ausgelegt, da man für die Hechtangelei eigentlich ein Vorfach aus Stahl benötigt, weil ein Hecht mit seinen scharfen Zähnen eine normale Schnur relativ leicht durchbeißen kann.

Wie auch immer – Nach ein paar Minuten und einem Haufen Schaulustiger (“Papa, guck mal! Fisch”) hatte ich das Biest irgendwann soweit und siehe da: Die Sorge war unbegründet. Der Hecht war relativ klein, so dass ich ihn wieder ziehen lies (In Deutschland gelten Mindestmaße für alle Fischarten. Unterschreitet ein gefangener Fisch dieses Maß, so muss er freigelassen werden). Das Dumme war nur, dass ich während des Rausholens natürlich ausrutsche und mit meinem rechten Calvin Klein Schuh promt im Wasser landete. Peinlich, peinlich. Aber lustig.

Mit nassen Füßen und einem guten Gefühl den ersten Ulmer Fisch gefangen zu haben, zog ich dann Richtung Butler’s Hood. Auf dem Weg zurück überholt mich ein südländischer Fahrradfahrer und rief mir zu: “Hey, Junge! Du musst in die andere Richtung. Da hat ein Opa einen gefangen! 1m groß!!!”. – Na, ja. Man kann nich alles haben :)

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